Aus der Ferne diesen Wunsch: Glückliche Sterne und guten Punsch.
(Theodor Fontane)
Aus der Ferne diesen Wunsch: Glückliche Sterne und guten Punsch.
(Theodor Fontane)
Wenn’s alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs neue,
und war es schlecht, ja dann erst recht.
Was man auch verschenkt, es wird einem übel genommen.
Wenn ich beim Festschmaus in die Runde sehe, fallen mir die besten Morde ein.
Geboren ward zu Bethlehem
ein Kindlein aus dem Stamme Sem.
Und ist es auch schon lange her,
seit’s in der Krippe lag,
so freun sich doch die Menschen sehr
bis auf den heutigen Tag.
Minister und Agrarier
Bourgeois und Proletarier –
es feiert jeder Arier
zu gleicher Zeit und überall
die Christgeburt im Rindviehstall.
(Das Volk allein, dem es geschah,
das feiert lieber Chanukka.)
In der Christnacht
Ein Bettelkind schleicht durch die Gassen
– der Markt läßt seine Wunder sehn:
Lichtbäumchen, Spielzeug, bunte Massen.
Das Kind blieb traumverhalten stehn.
Aufseufzt die Brust, die leidgepreßte,
die Wimpern sinken tränenschwer.
Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste
– ich weiß kein Leid, das tiefer wär.
Im Prunksaal gleißt beim Kerzenscheine
der Gaben köstliches Gemisch,
und eine reichgeputzte Kleine
streicht gähnend um den Weihnachtstisch.
Das Schönste hat sie längst, das Beste,
ihr Herz ist satt und wünscht nichts mehr.
Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste
– ich weiß kein Leid, das tiefer wär.
Doch gälts in Wahrheit zu entscheiden,
wer des Erbarmens Preis verdient
– ich sprach: Das ärmste von euch beiden
bist du, du armes reiches Kind!
Ich wünsche schöne Weihnachtstage,
das ist doch klar und ohne Frage.
Bei Tannenduft und Kerzenschein,
möge alles schön und fröhlich sein!
(Unbekannt)